© Centigrade GmbH

Arbeit als Spiel: Gamification für die Industrie

Jörg Niesenhaus ist „User Experience Engineer“ und damit Experte für Interaktionen zwischen Maschine und Mensch. Er ist außerdem Leiter des Standorts Mülheim beim Unternehmen „Centigrade“ und sorgt mit seinem Team für ein übersichtliches Schnittstellendesign an Maschinen und technischen Geräten und für benutzerfreundliche Interaktionsformen.

Routinen durchrechen

Niesenhaus plädiert dafür, mehr spielerische Elemente (Gamification) in den Arbeitsalltag einzubeziehen. So lassen sich z.B. die Motivation und die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigern, vor allem bei eintönigen Routinevorgängen. Um Abläufe greifbarer zu machen und zu visualisieren, nutzen er und seine Kollegen auch schon mal Legosteine bzw. -Figuren und simulieren damit Szenarien aus der Arbeitswelt der Industrie. Wird Gamification richtig eingesetzt, können Prozesse effizienter ablaufen.

IndustryGamification-ProductionStation IndustryGamification-ProductionStation5 © Centigrade GmbH: Prozess-Simulationen mit Lego

Erfahrungen aus der Gamesbranche

Vor seiner Zeit bei Centigrade war Jörg Niesenhaus 11 Jahre lang in der Spieleindustrie tätig, u. a. bei den Firmen Blue Byte, Similis und Ubisoft. Auch an der Universität Duisburg-Essen setzte er sich in der Forschungsgruppe Interaktive Systeme und Interaktionsdesign mit digitalen Spielen auseinander und beschäftigte sich mit Fragestellungen aus dem Bereich Mensch-Maschine-Interaktion und Usability Engineering.

IndustryGamification-LoadingStation IndustryGamification-TeamScore2 © Centigrade GmbH

Maschine motiviert Mensch

Jörg Niesenhaus leitet für die IT-Firma Centigrade den Standort in Mülheim. Sie hat ihren Sitz in der „Games Factory Ruhr“ – seit 2009 Kompetenzzentrum und Treffpunkt für die Gamesbranche. Ich habe mit Jörg Niesenhaus ausführlich über das Thema Gamification gesprochen und darüber was seine Firma „Centigrade“ erforscht und woran sie aktuell arbeitet. Im Interviews geht es u. a. um das kollektive Computerspiel Foldit, das Wissenschaftlern bei der Optimierung von Proteinen helfen soll. Mehr zum Thema auch im Blogartikel von Jörg Niesenhaus Maschine motiviert Mensch. Empfehlen möchte ich außerdem;: 

Sight – ein kritischer futuristischer Kurzfilm über unsere spielefizierte Zukunft von Eran May-raz and Daniel Lazo

• taz-Artikel: Weil wir alle Spielkinder sind. Wie man Menschen dazu bringt, Dinge zu erledigen, auf die sie keine Lust haben.

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Gamification und Motivation

Ein Pionier in Gamification ist Roman Rackwitz. Er sagt: „Das einzige was zählt ist ‚Engagement‘. Im Spiel ist der Mensch auf der Jag nach dem ‚Besseren Ich‘: Er verlangt nach Herausforderungen, liebt Veränderungen und befindet sich auf der ständigen Suche nach neuem Wissen & Fortschritt.“

Rackwitz leitet die Gamification-Agentur Engaginglab und beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen Social Media und Engagement. Sind wir Menschen intrinsisch motiviert, können wir bei unseren Vorhaben – egal ob beruflich oder privat – enorme innere Triebkräfte entwickeln. Der intrinsische Motor wirkt weitaus besser und stärker als ein klassisches Belohnungssystem, das von außen aufgezwungen wird. Mehr dazu in diesen Präsentationen von Rackwitz- Slideshare 1 und Slideshare 2.

Weitere Inspirationstipps:

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