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So gelingt die Zukunftswerkstatt in der Gemeinde

Zukunftswerkstätten sind ein wegweisendes und niedrigschwelliges Format der Bürgerbeteiligung. Abseits von Fach- und Expertentum können Menschen jeden Alters, jeder Bildung und Herkunft die Zukunft einer Gemeinde oder Kommune mitgestalten. In der Zukunftswerkstatt wird Demokratie praxisnah auf Augenhöhe vermittelt sowie gegenseitige Wertschätzung und soziale Teilhabe erlebt – gegen Fremdbestim­mung und Diskriminierung. Im Dialog werden gemeinsame Interessen, Chancen und Möglichkeiten erkannt und entwickelt. Menschen ermutigen sich gegenseitig, Zukunftsideen selbstbestimmt in eigener Verantwortung zu entwickeln und umzusetzen.

Bürgerbeteiligung setzt auf Verantwortung und Eigeninitiative. Die guten Ergebnisse der Zukunftswerkstätten in Plate in Mecklenburg-Vorpommern zeigen, wie die Bewohner:innen mit Ideenreichtum, Leidenschaft und Motivation eigenständig ihre Vorhaben entwickeln, vorantreiben und in die Tat umsetzen. Gemeinden und Kommunen sollten diese Energie als Chance betrachten und stärker für die Zukunftsgestaltung, für Wandel und Transformation nutzen.

Moderation, Prozessbegleitung, Team

Als Prozessbegleiterin hatte ich in der Gemeinde Plate in Mecklenburg-Vorpommern 2021/22 das Projekt Dialog der Generationen im Programm MITEINANDER REDEN der Bundeszentrale für politische Bildung betreut. Um den Austausch zwischen Jung und Alt nachhaltig weiterzuführen, entstand die Idee, in der Gemeinde Zukunftswerkstätten durchzuführen. In diesem Rahmen sollten die Bewohner:innen ihre Wünsche und Ideen für mehr Zusammenhalt in der Gemeinde ermitteln und später auch selbst umsetzen.

Von Oktober 2022 bis zum Sommer 2023 übernahm ich als Moderatorin, Prozessbegleiterin und Beraterin die Konzeption und Durchführung von insgesamt vier Zukunftswerkstätten in der Gemeinde Plate. Finanziert und initiiert wurden die Zukunftswerkstätten von den Johannitern – im Rahmen des ESF-Förderprojektes Stärkung der Teilhabe älterer Menschen. Die Antragstellung verantworteten Fritz Penserot, Fundraiser bei den Johannitern, Landesverband Nord sowie sein Kollege Henning Janssen. Direkt in Plate steuerte Iris Reckling die Aktivitäten als Projektleiterin der Johanniter des Runden Tisches „Miteinander- Gemeinschaft gestalten“. Bürgermeister Ronald Radscheidt war von Anfang an ebenfalls eng in die Planungen eingebunden und mit großem persönlichem Engagement dabei. Ich stelle den Verlauf der einzelnen Zukunftswerkstätten hier im Einzelnen vor.

1. Zukunftswerkstatt im Oktober 2022

Etwa 40 Bewohner:innen kamen zur 1. Zukunftswerkstatt in die Pfarrscheune, die jüngste Teilnehmerin war 8 Jahre alt, die älteste 87 Jahre. Das Bedürfnis der Leute, sich zu treffen, miteinander zu reden, sich zuzuhören, zu reflektieren und sich gegenseitig zu motivieren, war groß. Zunächst führte ich die Bewohner:innen in den Zweck und Ablauf der Zukunftswerkstatt ein. Ich stellte das Format und die Ziele vor und sprach über die Verantwortung jedes Einzelnen, ebenso über mögliche Durststrecken im weiteren Verlauf. „Eine Zukunftswerkstatt ist kein Sprint, sondern mindestens ein Halbmarathon, Ihr alle braucht einen langen Atem. Es wird Rückschläge geben, aber Ihr seid nicht allein, sondern könnt Euch gegenseitig mit Euren vielfältigen Erfahrungen und Fähigkeiten unterstützen bzw. werdet natürlich auch von mir begleitet.“ Vorbetreitet hatte ich einen kleinteiligen Ablaufplan, der für alle Teilnehmer:innen ausgedruckt auf dem Stuhl lag inkl. einem Stift. Jeder klebte sich seinen Namen auf ein Malerkreppband, so dass wir uns mit Vornamen ansprechen konnten. Wer nicht fotografiert werden wollte (Dokumentation, Pressearbeit), heftete sich einen roten Klebepunkt an Hemd oder Pullover.

Zu Beginn ging es mir als Moderatorin darum, das sich die Teilnehmer:innen untereinander besser kennenlernten. Ich startete mit einer Blitzrunde: Jede:r formulierte in einem Satz, mit welchen Gedanken und Gefühlen er/sie zum Auftakt der Zukunftswerkstatt gekommen war. Ein Schnelldurchlauf zum Warmwerden. Danach nutzte ich das Format „soziometrische Aufstellung“, d. h. ich stellte Fragen, nach denen sich Teilnehmer rechts, links und in der Mitte aufstellen konnten, z. B. nach Alter, Altbürger/Neubürger, täglicher Weg zur Arbeit/Bildung und Beurteilung des Zusammenhaltes und Engagements vor Ort. Es folgte eine Blitzrunde, um Gegenwart und Zukunft in Plate Raum und jedem die Möglichkeit für eine Antwort zu geben. Ich hatte dazu eine Liste mit „positiven“ und „negativen“ Adjektiven vorbereitet, z.B. zögerlich, abwartend, zu langsam bzw. engagiert, fürsorglich, voll motiviert. Zunächst fragte ich: „Wir in Plate sind….“, später fragte leicht variiert: „Wir in Plate wollen sein…“ Festzustellen waren durchaus Abweichungen und Gegensätze, das was der Bürgermeister im Vorgespräch mit „Luft nach oben“ meinte. Ich führte vor den Teilnehmer:innen noch ein kurzes Interview mit dem Bürgermeister. Er sprach dabei über sein Bild vom Zusammenhalt in der Gemeinde, wo es gut läuft, wo es besser laufen könnte, und welche Fragen bei der Bürgersprechstunde an ich herangetragen werden. 10 Minuten Pause.

Sammelbox für das Plate-Dingsda © MassivKreativ

Kritikerphase

Um 11 Uhr startete die Bestandsaufnahme & Reflexion, die sogenannte Kritikerphase. Kritik heißt: Es werden positive und negative Dinge genannt. Zusammen mit der Einladung hatte ich jede:n Teilnehmer:in gebeten, ein Plate-Dingsda mitzubringen, einen Gegenstand, mit dem jede:r eine kleine Geschichte über Plate erzählen kann. Warum ein Gegenstand? Er beflügelt die Fantasie und erleichtert die Bestandsaufnahme“. Alt und Jung, jede:r der 40 Teilnehmer:innen, kam drei Minuten zu Wort (Zeit wurde gestoppt) – 20 vor der Mittagspause, 20 nach der Mittagspause. Jede:r beantwortete diese Fragen:
1. Welches Plate-Dingsda hast Du mitgebracht?  (inkl. Foto für die Dokumentation)
2. Wofür steht das Dingsda symbolisch? Welche Mini-Geschichte über Plate steht dahinter?
3. Was gefällt Dir in Plate – heute oder früher? (z. B. Mitmenschen, Orte, Aktivitäten, Ereignisse, Redewendung, Geräusch, Geruch, typisches Essen)

Interview der Moderatorin Antje Hinz mit Bürgermeister Ronald Radscheidt © MassivKreativ

Sprechen und Zuhören

Jeder kam bei dieser Bestandsaufnahme zu Wort, die Generationen wechselten sich in der Reihenfolge des Sprechens ab. Naturgemäß äußerten Bewohner:innen auch bereits Beobachtungen, was in Plate fehlt. Sämtliche Wortäußerungen und Erkenntnisse wurden auf Pinnwänden festgehalten und flossen im Anschluss in eine Dokumentation ein (Fotoprotokoll). Zuletzt gab es eine Feedbackrunde, jede:r Teilnehmer formulierte in einem Satz, wie er/sie die Auftaktveranstaltung erlebt hatte. Die Rückmeldungen waren durchgehend positiv, die Teilnehmer:innen fühlten sich ermutigt und inspiriert, umso mehr im Hinblick auf die bevorstehende 2. Zukunftswerkstatt, in der er neue Ideen für Plate gesammelt werden sollten. Mit der Verabschiedung verband ich den Aufruf, anderen Bewohner:innen von der Zukunftswerkstatt zu berichten und beim nächsten Mal neue Mitstreiter:innen mitzubringen. Um Neueinsteigern das Mitmachen zu erleichtern, hatte ich während der Veranstaltung meine Moderationen und das Interview mit Bürgermeister Ronald Radscheidt als Audio mitgeschnitten und im Anschluss zum Nachhören auf der Website der Gemeinde veröffentlicht. Über die 1. Zukunftswerkstatt erschien auch ein Bericht in der regionalen Tageszeitung SVZ.

© MassivKreativ

2. Zukunftswerkstatt im November 2022

Zur 2. Zukunftswerkstatt in der Grundschule in Plate kamen etwa 30 Bewohner:innen, sowohl Wiederkehrer, die schon beim letzten mal dabei waren, als auch Neueinsteigern. Ich begann wieder mit einer Blitzrunde und der Frage: Warum seid Ihr heute hier? Was liegt Euch am Herzen? Anschließend gab ich mit Zitaten einen Rückblick auf die 1. Zukunftswerkstatt und fragte: Wer erkennt sich wieder? Als nächstes wagte ich ein spannendes Experiment, um für die Teilnehmer:innen ein Gemeinschaftserlebnis zu schaffen. Ich rief alle dazu auf, gemeinsam auf einer Pinnwand ein kollektives Kunstwerk zum Thema „Unsere Vision von Plate“ zu erstellen. Jede:r durfte zwei Striche, Kringel oder Kreise zeichnen. Da ich eine Irritation der Erwachsenen erwartet hatte, ließ ich die Kinder beginnen. Bei den Jüngeren gab es kein Zaudern, sie zeichneten intuitiv los. Die Erwachsenen führten ihre Striche weiter und entwickelten bereits gezeichnete Ideen und Formen weiter. Die Aktion war ein voller Erfolg, der Teamgeist war geweckt!

Kollektives Kunstwerk: Meine Vision von Plate © MassivKreativ

Ideenphase

In der nächsten Runde kam jede:r Teilnehmer:in zu Wort und stellte ihre/seine Idee für Plate vor. Als Format hatte ich mit eine Art Barcamp überlegt, eine Themenbörse „Herzensideen“. Jede:r Teilnehmer:in, der wollte, sollte bei der Kurzpräsentation von etwa 3 Minuten der Herzensidee 5 kurze Fragen beantworten:

1. Wie lautet Deine Idee? Worum geht es: Projekt, Ereignis, Aktion, Struktur?
2. Welche Zielgruppe sprichst Du damit an?
3. Wie trägt Deine Idee dazu bei, Jung und Alt zu verbinden?
4. Was verbessert sich dadurch in Plate?
5. Warum ist Dir Deine Idee wichtig? Was treibt Dich an?

Die anderen Teilnehmer:innen hatten danach die Möglichkeit, zu kommentieren, Fragen zu stellen oder weiter Anregungen zu geben. Die Sprechzeiten wurden durchgehend gestoppt, um den Zeitplan gut im Blick zu haben. Durch Handzeichen bekundeten weitere Mitstreiter:innen ihr Interesse für die jeweilige Idee und bildeten gemeinsam mit dem Präsentators eine Arbeitsgruppe. Insgesamt entstanden acht Themengruppen. Zuvor gab es von mir den Hinweis, „Klüngel“ zu vermeiden und die Gruppen möglichst vielfältig zu mischen – zwischen Jung und Alt, Männern und Fragen und unterschiedlichen Vereinen. Für die sich anschließende Arbeitsphase in den Gruppen von etwa 50 Minuten hatte ich ebenfalls ein Arbeitsblatt mit Fragen vorbereitet. Damit konnten die Teilnehmer:innen die Herzensideen weiter diskutieren und konkretisieren. Nach der Mittagspause wurden die Ergebnisse der Gruppenarbeit in großer Runde präsentiert und von den jeweils anderen Teilnehmer:innen kommentiert bzw. mit Fragen bereichert. Mit großem Dank für das engagierte Mitmachen, mit einer Hausaufgabe und dem Auftrag, die Gruppenarbeit bis zur 3. Zukunftswerkstatt aktiv weiterzuführen und dann erneut zu präsentieren, wurden die Teilnehmer:innen von mir verabschiedet. Über die 2. Zukunftswerkstatt erschien auch ein Bericht in der regionalen Tageszeitung SVZ.

Matthis präsentiert seine Zukunftsidee © MassivKreativ

3. Zukunftswerkstatt im Januar 2023

Über den Jahreswechsel 2022/23 gab es erste Motivationseinbrüche. Zur 3. Werkstatt im Januar 2023 kamen nur 20 Teilnehmer:innen. Zwei Gruppen waren abwesend, zwei weitere Gruppen räumten ein, dass sie es nicht geschafft hätten, zwischen November und Januar ihre Ideen weiterzuentwickeln: „Ich bin ganz ehrlich: Wir haben es in unserer Gruppe leider schleifen lassen. Da hat sich der eine auf den anderen verlassen. Aber ich bin optimistisch, das wird jetzt besser.“ Andere Gruppen hatten ihre Ideen engagiert weiterentwickelt, nicht zuletzt dank neuer Impulse durch weitere Unterstützer:innen. Die Idee für eine regelmäßige Tanzgruppe wandelte sich zu einem Tanz-Event: „Ich habe heute viel gelernt, vor allem darüber, dass sich ein Projekt auch noch mal verändern kann und dass neue Anregungen von Vorteil sind:  Zur Umweltgruppe, die von einem 13jährigen Schüler ins Leben gerufen wurde, stießen weitere Senioren aus dem Angelverein mit neuen Ideen. Dafür gab es lobende Worte: „Ich bin überrascht, wie engagiert die Jugendlichen hier dabei sind und wie hervorragend sie ihre Gruppenarbeit organisiert und geplant haben. Da gibt es schon tolle Ergebnisse.“

Zukunftsidee Lesecafé für Jung und Alt © MassivKreativ

handS-On-Hilfe für die Umsetzung

Durch Handzettel und eine Vorankündigung in der regionalen Tageszeitung SVZ kamen zur 3. Werkstatt auch erneut Erstbesucher:innen. Sie brachten die Anregung mit, vor Beginn der 4. Zukunftswerkstatt zum Ankommen eine Vereinsbörse zum Austausch anzubieten, damit  Bewohner:innen erfahren können, welche Vereine, Treffpunkte, Gruppen und Angebote es bereits in Plate gibt und wo ggf. noch Leerstellen existieren.

Mit einer Hausaufgabe zum Thema Team- und Gruppenarbeit, Rollenverteilung und Entscheidungsfindung wurden die Teilnehmer:innen verabschiedet: Bewertet bitte die Zusammenarbeit im Team. Wie ist die Wertschätzung in Eurer Gruppe? Wie löst Ihr Konflikte bzw. wie trefft Ihr Entscheidungen, wenn Ihr Euch nicht einig seid? Diese Fragen sind für das Miteinander und die Entwicklung eines Vorhabens sehr wichtig, ebenso wie diese Fragen: Wer macht was bis wann und wie? Was kommt in unserer Gruppe zu kurz? Wo brauchen wir Hilfe? Wer kann uns außerhalb unserer Gruppe unterstützen? Die Hausaufgaben und Etappen der bisherigen Zukunftswerkstätten sind transparent über die Website der Gemeinde abrufbar.

© MassivKreativ

4. Zukunftswerkstatt im März 2023

„Wir selbst müssen die Multiplikatoren sein und dafür sorgen, dass mehr Leute kommen.“ – so hatte eine Bewohnerin selbstkritisch die schwindende Teilnehmerzahl bei der 3. Zukunftswerkstatt kommentiert. Eine Vereinsbörse vor Beginn der eigentlichen Werkstatt sollte zusätzliche Interessenten für die 4. Zukunftswerkstatt anlocken: Was ist los in Plate? Wo und wem kann ich mich anschließen?

Umsetzungsphase

Mit der 4. Zukunftswerkstatt beginnt die praktische Umsetzungsphase. Nach der Ideenfindung in der Theorie geht es nun darum, den Worten praktische Taten folgen zu lassen und die eigenen Vorschläge umzusetzen bzw. zu realisieren. Ich startete die 4. Zukunftswerkstatt wieder mit einer Blitzrunde und einer Selbsteinschätzung aller Teilnehmer:innen: Welche Superkraft habt Ihr, was fällt Euch leicht? Wer hat welche Talente, Fähigkeiten und Vorlieben? Wie seht Ihr Euch selbst, wie sehen Euch andere Mitstreiter:innen? Wie könnt Ihr Eure Fähigkeiten in Eure Arbeitsgruppen und für Eure Zukunftsidee einbringen? Klebezettel wurden beschriftet und auf die Pinnwand geheftet. Welche Superkraft fehlt Euch noch in Eurer Gruppe? Wer könnte Euch helfen? Wobei braucht Ihr noch Unterstützung?

Kreative Methoden nutzen

Wie können kreative Methoden bei der Ideenfindung helfen? Wie lässt sich etwa die Kraft der Imagination nutzen, um Ideen auch für andere verständlich zu machen und zu vermitteln: an Mitstreiter:innen in der Gruppe, an potentielle Unterstützer:inen in der Gemeinde, als Fördermittelgeber, an Journalisten? Schon in der 1. Werkstatt hatte ich die Teilnehmer:innen ermuntert, ihren Projekten einen Film- oder Romantitel zu geben, um damit die Fantasie anzuregen. In der 2. Werkstatt hatte ich zu kollektivem Zeichnen einer gemeinsamen „Vision von Plate“ aufgerufen. Bis zum Sommer sollen die Bürger:innen kreative Prototypen der eigenen Herzensidee entwickeln und weiter verfeinern. Die Gruppen können zwischen verschiedenen kreativen Formaten wählen:

1. Kurzgeschichte über die eigene Idee schreiben
2. Pressemitteilung aus der Zukunft über die eigene Idee schreiben
3. Foto-/Bildcollage entwickeln
4. die Idee kneten, aus Papier falten, aus Lego bauen
5. die Idee als Rollenspiel gestalten und präsentieren

Wie geht es nachhaltig weiter?

Bis zum Sommer 2023 werden die Gruppen ihre Ideen weiterentwickeln, ggf. auch verändern und an Gegebenheiten anpassen. Weil manche Projekte auch finanzielle Unterstützung brauchen, habe ich zwischenzeitlich verschiedene Förderprogramme recherchiert, Iris Reckling hat sie beim Runden Tisch der Gemeinde vorgestellt und als Impuls an die Gruppen übermittelt. In der Folgezeit wird es darum gehen, Konzepte und Kostenpläne auszuarbeiten, um die Projektideen bei Förderprogrammen einzureichen und/oder beim Gemeinderat. Für das Vorhaben „Kochen und Backen“ haben die Johanniter Fördermittel bei der Deutschen Stiftung für Ehrenamt und Engagement beantragt. Für den neuen Jugendtreff am MX-Park wurden Finanzmittel in den Haushalt der Gemeinde eingestellt.

„Warum machen wir diese Zukunftswerkstatt überhaupt?“ Die Antwort: Zukunft ist deshalb so wichtig und interessant, weil wir unsere weitere Lebenszeit in der Zukunft verbringen werden. Indem wie uns heute unsere Zukunft vorstellen, können wir konkret mitbestimmen, wie unsere Zukunft in einigen Jahren aussehen wird. Wenn alle gemeinsam an der Zukunft in der Gemeinde bauen, bedeutet dies vor allem, die Selbstermächtigung und Teilhabe aller sowie den Zusammenhalt zwischen den Generationen in Plate zu stärken.

Johanniter

Die Zukunftswerkstätten sind Teil des Projektes „Miteinander – Gemeinschaft gestalten“, es wird im Rahmen des Programms Stärkung der Teilhabe älterer Menschen – gegen Einsamkeit und soziale Isolation durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Die Antragstellung übernahm Fritz Penserot, Fundraiser bei der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Landesverband Nord, unterstützt von seinem Kollegen Henning Janssen. Beide sind – neben Projektleiterin Iris Reckling – aktiv in die Zukunftswerkstätten involviert

Acht ZukunftProjekte in Plate

1. Lesecafé für Alt und Jung

2. Tanzfest der Generationen

3. Kochen und Backen mit regionalen Rezepten

4. Natur(-Abenteuer) erleben

5. MX-Park Plate mit Jugendtreff

6. Chronik für Plate analog und digital, Willkommensbroschüre für Neubürger und Interessierte

7. Bürgertreff – Bestandsaufnahme zur Nutzung von Räumen und Treffpunkten in der Gemeinde für Vereine und freie Nutzer:innen in Kooperation mit dem Runden Tisch, dem Bildungsausschuss und der Gemeindevertretung; Überblick über Angebote für die Freizeit

8. Vereins- und Veranstaltungskalender PlateLINK

Weiterführende Informationen zum Thema:
Zukunftswerkstatt in der Gemeinde Plate in MV

Meine Referenzen: Moderation und Prozessbegleitung der Zukunftswerkstätten

Johanniter, Fritz Penserot sowie Gemeinde Plate, Bürgermeister Ronald Radscheidt

Eine Antwort zu “So gelingt die Zukunftswerkstatt in der Gemeinde”

  1. Kultur und Kreativität MV | Bürgernetzwerk sagt:

    […] Bürgerparlamenten, Bürgerräten, Bürgerforen und Zukunftswerkstätten entwickeln Kreativschaffende als Moderator:innen gemeinsam mit Bewohner:innen Ideen und Vorhaben. […]

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